Montag (1. Tag):
Reichen zwei Wecker? Die Nacht ist auch wegen der Zeitumstellung
von Samstag auf Sonntag so kurz, dass ich mir nicht sicher bin, ob mich der
Wecker um 4 Uhr aus dem Bett wirft - er tat es und so ging es um 4.45 Uhr los.
In Wald am Schoberpass, 849 m, treffen wir unsere
Freunde – nun sind wir komplett.
Aufbruch
vom Bahnhof Wald am Schober
Mit den Ski am Rucksack machen wir uns um 8.30 Uhr auf den Weg.
Über die Forststraße geht's an der Schwarzbeeralm
vorbei und langsam steiler werdend auf den Großen Schober, 1.895 m.
Schober
1895m vl. Richard Meier, Tourenleiter Max
Altmannshofer, Christiane Altmannshofer, Petra Jirowetz, Gerda Wühr, Arno
Stobbe und Rainer Grosser
Nach einer Abfahrt in den Sauboden,
1.550 m, fellen wir wieder an und steigen auf zum Leckensattel, 1.730 m. Max wählt für den Aufstieg den
Lawinenkegel einer Lockerschneelawine; riesige Schneebretter, die als
Grundlawine abgegangen waren, haben mir ganz schön Respekt eingeflößt.
steiler Aufstieg zum Leckensattel
1730m
Am Himmeleck, 2.096 m, machen wir noch eine kurze Rast - wieder in
der grünen Wiese. Hoffentlich haben die nächsten Gipfel mehr Schnee. Über einen
langen Rücken steigen wir, wieder mit den Ski am Rucksack zum Bärensulsattel ab und fahren von dort über teilweise sehr
weichen Schnee ab.
Leider
mussten wir über 3 Gipfel die Skier trargen. Blick
vom Himmeleck 2096m zum Griesmoarkogl
Die letzten Schritte zu unserem Quartier, der Bergerhube auf 1.198
m, legen wir zu Fuß zurück. Nach 9 1/2 Stunden und 1.840 Hm freuen wir uns auf
eine warme Gaststube und werden sehr freundlich empfangen. Meine nagelneuen
Skischuhe sind nach einem solchen Tag nun definitiv eingelaufen.
Niedere Tauern, Tag 2
Bericht: Christiane Altmannshofer
Warum die Niederen Tauern doch nicht so harmlos sind wie ihr Name
vermuten läßt!
Nachdem wir ja gestern 2 Etappen zusammen
gefasst hatten und mit Abkürzung
gute 9,5h unterwegs waren, freuten wir uns heute eigentlich auf einen eher
erholsamen Tourentag.
Der Wirt brachte uns noch auf 2 Fuhren verteilt mit seinem Auto
zum etwa 5km entfernten Ausgangspunkt, so dass wir gegen 8.30Uhr Richtung Triebener Törl(1905m) losmarschierten.
Aufstieg
zum Weingrubertörl
Bei 1500m ließen wir das
Törl jedoch links liegen und zogen unsere Spur direkt Richtung
Geierkogel(2231m).
über
einen langen Grat ging es Richtung Gipfelflanke des Geierkogels
Etwa 1/2h unterhalb des Gipfels mussten wir zunächst wegen
Schneemangels unsere Ski auf den Rucksack packen, wo sie auch für den nun
wieder schneebedeckten Gipfelhang blieben. Dieser war nämlich so steil, dass
wir, jeder die Fußstapfen des anderen nutzend, vorsichtig zum Gipfel
hochstiegen. Wir alle waren überrascht, in den Niederen Tauern auf solch
alpines Gelände zu treffen.
Vor dem
Gipfelgrat musste noch eine steile Flanke überwunden werden
Aber unser Guide hatte eine gute Spur angelegt und auch wenn ich
es vermied meinen Blick nach oben oder unten zu wenden, schaffte auch ich die
steile Flanke einigermaßen stressfrei.
Max spurt
Richtung Gipfel
Nach einer ausgiebigen
Gipfelrast auf dem wiederum ausgeaperten Geierkogel
Der
Geierkogel 2231m
konnten wir kurz unterhalb des Gipfels unsere Ski anschnallen und
querten nach drei bis vier Schwüngen auf einen Kammrücken von dem aus wir in
einen langen steilen Hang einfuhren.
sehr
steile in den Kastenboden
Der Schnee war auch einigermaßen gut, doch leider war das
Abfahrtsvergnügen nur kurz und nach einem Gegenanstieg von 3/4h ging die
Schneesucherei von neuem los. Erst fuhren wir einen langen Rücken entlang, uns
immer schön auf der Spur von Max haltend um nur ja nicht in die große Überwächtung einerseits oder in das schneefreie Gelände
andererseits zu geraten. Im Anschluß gerieten wir
dann in immer dichter werdenden Wald, der von unzähligen, reichlich
verschissenen Wildwechseln durchzogen war. Entsprechend lange zog sich die
Abfahrt hin, inklusive Fotoshooting mit Hirschgeweih! Endlich trafen wir auf
eine Forststraße die zwar auch fast schneefrei war, aber ganz am Straßenrand
konnte man auf den letzten Schnee- und Eisrändern doch noch ziemlich weit
abfahren, ehe wir die Skier wieder schultern mussten. Nach gut 8h Gehzeit, ca.
1500 Höhenmetern und 1km auf der Hauptstraße nach Hohentauern
lagen jetzt nur noch 500m und ca. 12km
Gegenanstieg zu unserer Unterkunft Edelrautehütte vor
uns. Aber wie schon Anfangs erwähnt sollte es heute ein leichter Tag werden und
so gönnten wir uns für das letzte Wegstück ein Taxi.
mit dem
Taxi geht es zur Edelrautehütte
Leider ließ die Küche auf der Hütte etwas zu wünschen übrig, das
Küchenpersonal war perfekt in der Bedienung der Mikrowelle! Aber trotzdem war
es ein schöner und auch etwas abenteuerlicher Tourentag, den wohl niemand aus
der Gruppe missen möchte, auch wenn Max bei dem Anstieg über die steile
Gipfelflanke wohl heilfroh war als er
uns alle oben hatte!!
3. Tourentag (4.Tag der Tourenbeschreibung) 665 hm rauf; 1230 runter
Mittwoch früh Morgens starten wir
von der Edelrautehütte (1706 m). Wecken mit
südamerikanischer Handymelodie um 0545 Uhr; Frühstück ab 0600 Uhr, Abmarsch um
0700 Uhr.
Bereits am Abend hatte der
Wind kräftig zugelegt – Windrichtung Nord – und auch Morgens
sah man noch „schnelle Luft“ in der Höhe. Die Sicht war gut, um die Gipfel zog
aber schon mal ein Wolkenschleier. Über Nacht war die Schneedecke wieder
ausgekühlt.
Während des Aufstiegs
legten wir die Harscheisen an, den Sattel zwischen dem kleinen und großen Bösenstein erreichen wir um 0900 Uhr bei eigentlich
traumhaftem Wetter – nur im Sattel zieht's a bissal.
Aufstieg zum Sattel
Angesichts der noch vor
uns liegenden langen Strecke und weiterer ca. 1000 geplanten hm verzichteten
wir auf beide Gipfel und gingen weiter.
Wir querten den steilen,
abgeblasenen Hang des kleinen Bösenstein, die Berwurzleiten. Jetzt verließ uns der Schnee, wir packten
die Ski auf den Rucksack und kletterten – teils durch Schneefelder - am Grat
entlang hinab in Richtung Berwurzpolster – hier
verläuft auch der Sommerweg.
vom
kleinen Bösenstein geht es einen lange ausgesetzen Blockgrat die sogenannte "Perwurzleiten"hinunter
Die Klettertour nach unten
kostete uns viel Zeit.
Max bei
der Wegsuche
immer
wieder musste über steile hartgefrohrene Schneefelder
am Grat ausgewichen werden
Das hatten ich mir so
nicht gedacht: „Ich hoffe auf Schnee und will die Bretteln eigentlich nicht
länger am Rücken tragen“.
100 m über dem Berwurzpolster (ein Sattel) konnten wir auf ein schmales
Schneefeld hinaus queren – erst jetzt
ging es zügig hinab.
Nach 2
1/2h endlich Skifahren
Wir fuhren Nordwärts durch
Latschen, dann Wald, in Richtung Berwurzalm und talauswärts.
Die Lawinengefahr hatten
wir stets im Blick, die Schneedecke war um ca. 1230 Uhr bereits sehr durchfeuchtet.
Nun im Tal angekommen
betraten wir das Gebiet von Karl, nein Kurt – eine ganz neue Gefahr.
Kurt der Jäger – bereits
am ersten Tag hatte uns der Hüttenwirt gewarnt. „Der Jaga
do is deppad“
Was wir noch nicht
wussten.....das gesamte Tal war im Privatbesitz und Kurt war nur ein Mosaik des
privaten Systems. Es herrschte gerade Flick-Warnstufe 2 (mäßig koana Dahoam).
Zum Glück waren die
Angestellten dort sehr freundlich und brachten uns mit dem Auto weitere 5 km
aus dem Tal hinaus. Ob man uns wohl los haben wollte?
Ich war froh weder von
Kurt oder sonstigem Securitypersonal angehalten
worden zu sein, so ging die Tour harmonisch zu Ende.
der
ersehnte Cappuchino, die Radler und das Bier
Ja, so war die Tour um
1330 Uhr zu Ende und weitere 1000 hm gingen wir an dem Tag nicht mehr.
Der Tag war zu weit
fortgeschritten und die Schneedecke sehr feucht; möglicherweise hat sich der
Eine oder Andere Teilnehmer auch auf einen Cappuchino in der Sonne gefreut......ich natürlich
nicht.:-)
Donnerstag, 4. Tag – Am Tag des Windes
Wie Max uns schon erklärt hat, bläst aufgrund der geographischen
Lage in der Gegend immer oder zumindest überdurchschnittlich häufig und stark
der Wind. Nachdem es die ersten drei Tage überaus gutes Wetter hatte und uns
die Winde in den Niederen Tauern eigentlich nur durch die abgeblasenen Grate
und Buckel aufgefallen sind, frischte am Donnerstag der Wind doch stark auf und
kündigte einen Wetterumschwung an. Also nenne ich den Tag nach dem Wind, weil
es irgendwie nach Abenteuer klingt und die Tour bisher ja auch abenteuerlich
war. Und ich hatte mir nach unserer Tour vom Jagdhaus Golling zur Mörsbachhütte nicht ausmalen können, dass es am Freitag
noch stürmischer kommen wird.
Die Nacht zum Donnerstag verbrachten wir im Gasthaus Grobbauer,
wie ich finde der besten und luxuriösesten Unterkunft während unserer Tour, mit
freundlichen Wirtsleuten, Zimmer mit Dusche und WC, gutem Abendessen, Müsli und
Obst zum Frühstück – und der Einzigen, die wir mit anderen Gästen teilten.
Da „der“ Taxifahrer sich ein Bein gebrochen hatte, fiel die
Möglichkeit weg, am Morgen per Taxi in das Tal, die Plienten,
zu fahren. Doch unsere Wirtin organisierte, dass ihre anderen Gäste, die laut
eigener Aussage für eine Runde alles tun würde, Einige von uns im Auto
mitnahmen. Den Rest fuhr die Wirtin persönlich.
An der Schranke ausgelassen, ging es zunächst einige Minuten zu
Fuß weiter in das Tal hinein, vorbei am imposanten Besitz bekannter
Großindustrieller, bis endlich auf der Forststraße wieder Schnee lag und wir
die Skier vom Rucksack unter die Füße spannen konnten. Der weitere Aufstieg
folgte dem bekannten Ablauf: Vom Forstweg ging es auf einen Wanderweg, dann
steiler durch den Wald und schließlich über steile und schneebeladene Hängen
auf den Plientensattel. Besonders war dabei, dass uns
bei der ersten kurzen Rast eine Windböe überraschte und Teile der Ausrüstung
davon trug, unerreichbar in ein tiefes
Bachbett.
Schließlich erreichten wir nach ca. 3 Stunden und 900 Höhenmetern
die Hintergullingspitz (2054m). Da es dort sehr
windig war, verschanzten wir uns für die verdiente Gipfelrast hinter bzw. unter
einem Grad unterhalb des Gipfels und vielen Kleidungsschichten. Dort saßen wir
zwar noch im Graß, doch zu unserer Erleichterung mussten wir diesmal nur wenige
Meter gehen, um im Schnee unsere Skier anzuschnallen und die Abfahrt über die
Westflanke zur Stalleralm zu beginnen.
Hintergullingspitze 2054m
Die Abfahrt war so, wie halt Abfahrten zu dieser Jahreszeit sind:
Oben auf schönen Hängen und hartem und tragendem Harschdeckel, dann aufgefirnt und weiter unten zunehmend sumpfig durch steilen
Wald bis zu einer Forststraße, die anfangs befahrbar war, dann immer weniger
bis schließlich die Skier wieder auf dem Buckel landeten und es zu Fuß
weiterging.
Abfahrt
von der Hintergullingspitze
Nächstes Ziel war Donnersbergwald, das
wir per Taxi oder Fahrservice erreichen wollten. Da es keinen Empfang für
Handys gab, fragten wir bei einer Gastwirtschaft nach, deren Personal die Idee,
uns ein Stück zu fahren, eher unfreundlich ablehnte. Zum Glück gab es eine
Absprache mit dem Wirt von der Mörsbachhütte, unserer
nächsten Unterkunft, der tatsächlich schon nach uns gesucht hat und uns an
besagter Gastwirtschaft fand, bevor wir in allzu große Ratlosigkeit verfielen.
Per Auto ging es also die etwa 5 Kilometer nach Donnersbergwald. Von dort war es noch eine Stunde Aufstieg
zur Mörsbachhütte. Bei der Ankunft an der Hütte war
der Einzug des schlechten Wetters schon deutlich spüren und wir bestellten das
verdiente Kaltgetränk lieber in der Gaststube als auf der Terrasse. Abends kam
dann Regen, der später in Schnee überging, der uns wiederum am nächsten Tag
eine winterliche Tour bescherte – bei viel Wind. Aber wir wussten wir ja schon
dass wir in einer windreichen Gegend waren.
Tourenbericht vom 29.03.2012
In der Nacht zu heute hat sich der Regen in Schnee gewandelt. Da
aber die Außentemperatur an der Mörsbachhütte (1300
m) noch über dem Gefrierpunkt lag, war der Schnee Nass und schwer. Wir ließen
uns trotz leichten Schneefalls nicht aufhalten unsere Runde weiterzuführen.
Der Weg führte von der Mörsbachhütte
Richtung Süden zur Hinteren Mörsbachalm und weiter
zum kleinen Bärneck (2037 m). Der Schnee wurde immer
tiefer und schwerer. Zum Teil hatten wir ca. 25 cm nassen Neuschnee und zum
Teil war der Schnee „vom Winde verweht“. Als wir uns dem Kleinen Bärneck näherten, erreichte die Temperatur auch den
Gefrierpunkt und der Schnee haftete an den Fellen fest somit wurden die Skier
immer schwerer. Das war jedoch nicht das einzige Hindernis, denn es setzte auch
noch der Wind ein. Je höher wir kamen desto stärker wurde der Wind. So haben
wir beschlossen das wir die heutige Tour abkürzen
werden.
Nach ca. 3 Stunden erreichten wir den Gipfel. Dort erwartete
uns ein heftiger Wind mit ca. 70 km/h.
Vorsichtshalber haben wir immer zu zweit die Felle abgezogen damit der Wind
nicht Ski oder Fell wegreißt.
So schnell als möglich fuhren wir Richtung Westen in das Mösnakar ein. Nach der Tourenbeschreibung eine berauschende
Abfahrt. Doch durch den feuchten Schnee war die „Berauschung“ nicht so groß.
Weiter folgten wir den Mössnabach mit zum teil steileren Waldstufen, bis wir auf eine Forststraße
trafen. Dieser folgten wir bis der Schnee zu ende
war. Nach einem kurzen Fußmarsch trafen wir in Mössna
(1023 m) ein.
Eine Frau organisierte uns ein Taxi und um uns die Wartezeit zu
verkürzen brachte Sie jeden von uns einen Apfel.
Mit dem Taxi fuhren wir nach Stein an der Ems,
Ende der
Durchquerung "der Niedern Tauern" Bahnhof
Stein a.d.Enns
1 1/4h
geht es mit dem Zug zurück nach Wald am Schoberpass
von dort mit dem Zug nach Wald am Schoberpass
zu unseren Autos.
Resümee: Die so niedlich klingenden Niedern
Tauern haben´s ganz schön in sich. Es waren 5 tolle Tourentage, 5 Tage
spuren, 5 Tage Weg suchen mit 6 super
Teilnehmer, fern von jedem
Massentourismus und nicht einmal
Dohlen gibt es dort.