5-tägige Hochtour in den walliser Bergen

vom 30. Juni bis zum 4. Juli 2010

(Saas Almagell – Saas Grund)


Dabei waren:
Max Altmannshofer (Berghochtourenführer)

Gudrun Coulon (Bergführeranwärterin)

Wiest Georg (der Ausrüster)

Liebl Günter

Irmi Feih

Petra Jirowetz

Martin Götz

Peter Lexl

 

1.Tag, 30. Juni 2010

Fahrt und Aufstieg zur Almageller Hütte (1300Hm auf)

Abfahrt war 4:15 Uhr aus Gangkofen Richtung Schweiz Walliser Alpen nach Saas Almagell. 10 Stunden Fahrt für gut 560 Kilometer.

 

Parkplatz  Saas Amagell vl. Günter, Martin, Peter, Petra, Max, Georg, Irmi


Um 14:00 Uhr starteten wir vom Saas Almageller Parkplatz für die Überschreitung des Weissmies und der Besteigung des Lagginhorn. Zu Beginn des Anstiegs zur Almageller Hütte überraschte uns Organisatorin Gudrun gleich mit zwei Seilbrücken.

 

Irmi auf der Seilbrück

 

 Nach ca. 2 Stunden kamen wir bei der Almageller Alp an und machten eine kurze Pause. Zudem verabschiedeten wir uns von Gudruns Mann Viktor, der im Tal Urlaub machte. Dann gingen wir mit unseren schweren Rucksäcken und einer Außentemperatur von 25°C bei ca. 2200m Höhe Richtung Almageller Hütte, die auf einer Höhe von 2896m ü.N. liegt.
Dieses Quartier bot uns für zwei Tage den optimalen Ausgangspunkt und Übernachtungsmöglichkeit für unser Vorhaben. Vor allem eine renovierte und sehr gepflegte Hütte! Nach Ankunft ca. 18:15 Uhr bezogen wir unsere Betten und bekamen ein 3-gängiges Abendessen. Es brauchte danach nicht mehr viel und so verschwanden wir nach der Steigeisenanprobe schnell in unsere wohlverdienten Betten.

 

2.Tag, 1. Juli 2010

Akklimatisationstag, Lehreinweisung mit Pickel/Steigeisen und Besteigung des P. d. Andolla 3653m ü.N. (700Hm auf und ab)

Wecken 3:50 Uhr -> Frühstück 4:00 Uhr -> Abmarsch 5:00 Uhr

Von der Almageller Hütte 2896m ü.N. starteten wir zum P.d. Andolla 3653m. Auf dem Weg wurden wir in die Gehweise auf dem Firn ohne und mit Steigeisen eingewiesen. Außerdem wurde uns die Handhabe und der Einsatz des Eispickels gezeigt. Dies konnten wir gleich auf dem Weg ausführen. Am Anfang machte der Firn 20-30 Grad Steigung und am letzten Stück hatte man kurz sogar 40 Grad. Dies wurde von einigen sogar auf allen Vieren gemeistert! Den Gipfel konnten wir leider bis ein paar Metern nicht besteigen, da hier sehr ausgesetzte Stellen vorhanden waren. In der Nähe des Gipfels machten wir versetzt auf einem kleinen Grad unsere wohlverdiente Brotzeit. Außerdem wurden wir von einem atemberaubenden Ausblick auf die umliegenden 4000er belohnt! Der Abstieg über den kleinen Grad wurde von Gudrun und Max mit einem Fixseil versichert! Somit konnten wir den Rückweg sicher angehen.

 

Am Gipfel P.d.Andolla 3653m

 

 
Gudrun demonstrierte noch den Pickelrettungsgriff im Ernstfall. Ihre ungewollte Rutschpartie endete jedoch relativ glimpflich. Der Abstieg im Firn war schon nicht mehr so schön, da die Sonne den Firn sehr aufweichen ließ. Nach ca. 3 Std. Aufstieg und 2,5 Std. Abstieg fanden wir uns um 11:00 Uhr vormittags bei der Almageller Hütte wieder ein. Den Nachmittag suchten die Bergsteiger des DAV´s Gangkofen zum Relaxen auf, um für den nächsten Tag „Weissmies-Überschreitung“ gerüstet zu sein.

 

3.Tag, 2. Juli 2010

Weissmies-Überschreitung 4023m ü.N. (1200Hm auf und ab)

Wecken 3:50 Uhr -> Frühstück 4:00 Uhr -> Abmarsch 5:00 Uhr

Von der Almageller Hütte 2896m ü.N. Richtung Zwischbergen auf das Weissmies. Kurz nach Zwischbergen (Gehzeit gut 1 Std.) schnallten wir bei Sonnenaufgang unsere Steigeisen schon an, um im Firn in 20 bis 40 Grad steiler Neigung emporzusteigen.

 

Aufstieg zur Weissmies

 

Nach ca. 1,5 Std. fanden wir uns dann am Klettergrad (Schwierigkeit 2-3), den wir auf 1,5 Std. meisterten. Vor dem Klettergrad wurden drei Seilschaften bestimmt. Seilschaft 1 Max, Günter und Martin. Seilschaft 2 Gudrun und Petra. Seilschaft 3 Georg, Irmi und Peter. Nach diesem Klettergrad ging es dann über einen Firn zum scharfen Grad des Vorgipfels.

 

Über den Südwestgrat zur Weissmies

 

Nach dem Vorgipfel wieder über einen scharfen,  aber kürzeren Firngrad zum Hauptgipfel der Weissmies 4023m ü.N. Ankunft war 9:45 Uhr, also 4,75 Std. für gute 1100Hm.

 

Über den Firngrat zum Gipfel

 

 

Weiss 4023m vl. Gudrun, Max, Martin; Petra, Irmi, Günter, Georg und Peter

 

 

Die Weissmies-Mädels

 


Nach viel Freude, Fotos, Bussis, Gipfelschnaps und Brotzeit bei super Wetterlage wurde der Abstieg eingeleitet. Die Seilschaften wurden in eine 5er und eine 3er Gruppe eingeteilt. Beim Abstieg konnte man die bis zu 10m überhängenden gefährlichen Wächten bewundern. Auch die schöne, teilweise bläuliche Vergletscherung, wurde bewundert und oftmals fotografiert.
Nach einer Abstiegszeit von 3 Std. sind wir auf der Weissmieshütte um 13:40 Uhr eingetroffen.

 

4.Tag, 3. Juli 2010

Lagginhorn 4010m ü.N. Aufstieg und Abstieg über den Westgrad (1300Hm auf und ab)

Wecken 3:50 Uhr -> Frühstück 4:00 Uhr -> Abmarsch 5:00 Uhr

Irmi und Gudrun legten einen Fuß-Erholungstag auf der Hütte ein. Wir anderen stapften los und trafen  nach ca. 45min Gehzeit im Schotter auf Firn für 1 Stunde.

 

Aufstieg zum Lagginhorn im Hintergrund vl. Lenzspitze, Dom und Nadelspitz

 

Danach ging die Kletterei im alpinen (Schwierigkeitsgrad 1-2) hoch auf 3500m Höhe. Dazwischen wurden die Steigeisen angeschnallt und einen kleinen Grad musste man bewältigen. Anschließend ging es mit Eispickel einer Firnflanke mit ca.20-25 Grad Steigung nach oben, wobei sich die Firnflanke im oberen Teil des Gipfels bis 50 Grad steigerte.

 

Lagginhorn 4010m

 


Punkt 9:15 Uhr wurde das wackelige Gipfelkreuz des Lagginhorns 4010m ü.N. unserer Gruppe von Günter, Georg, Martin, Max, Petra und Peter gestreichelt. Mit Windstille, perfektem Wetter mit super Weitsichten (z.B. Alletschgletscher) wurden wir für die Strapazen belohnt. Nach einer längeren Brotzeit, Gipfelschnaps und einem Lawinenabgang direkt an unserem Gipfel ging es auf dem gleichen Weg zurück. Der Abgang über den steilen Firn zollte unseren Greenhorns Respekt, so dass jeder Schritt passen musste. Um ca. 13:30 Uhr kamen wir wieder an der Weissmies Hütte bei 2720m ü.N. an.
Der Abend war sehr abwechslungsreich mit WM-Fußballspiel Deutschland – Argentinien (4:0) und Lieder singen mit Gitarrenbegleitung.

 

5.Tag, 4. Juli 2010

Jägihorn 3206m ü.N. - einer der schönsten Klettersteige der Schweiz und Heimreise

Wecken 6:50 Uhr -> Frühstück 7:00 Uhr -> Abmarsch 8:30 Uhr

Zum Abschluss konnten wir den nebenstehenden Klettersteig der Weissmies Hütte auf das Jägihorn 3206m ü.N. nicht ausschlagen. Max, Petra, Peter, Irmi, Martin, Gudrun und Georg gingen den
45-minütigen Zustieg zum schwierigen Klettersteig an. Der Steig ging über einen gut greifenden Granit hoch.
Am oberen Kamm kam dann das Highlight: ca. eine 60m lange und mit bis zu 130m hoch liegende Seilbrücke musste mit viel Schneid überwunden werden.

 

Max auf der Seilbrücke

 

 

Georg auf der Seilbrücke

 

Gleich danach kam der nächste Hammer: eine mit ca. 25m aufrecht stehende Seilleiter und danach eine senkrechte Wand musste gestiegen werden.

 

Die Strickleiter

 

 Dann wurde es leichter und das Gipfelkreuz stand vor uns. Nach ca. 3 Std. Aufstieg gingen wir über den Normalweg 1,5 Std. zurück zur Weissmies Hütte.

 

Gipfel Jägihorn 3206m vl. Martin, Petra, Max, Peter, Irmi, Georg und Gudrun

 


Danach geht es Richtung Mittelstation der Seilbahn, wo wir uns Monstertrollis (eine Art großer Kinderroller mit riesen weichen Rädern und guten Bremsen) ausliehen und mit diesen Richtung Tal Saas-Grund rasten.

 

Mit dem Monster-Trolly ging ins Tal

 

Somit beendeten wir einen außergewöhnlichen Urlaub und gingen die Heimreise an.


Bericht: Peter Lexl